By MBS
Posted in Kunst
Ende September 2018 eröffnete das PalaisPopulaire im Rahmen der Berlin Art Week als Begegnungsort für Kunst, Kultur & Sport im Prinzessinnenpalais Unter den Linden. Das ehemalige Operncafé wurde aufwendig vom Berliner Architekturbüro Kuehn + Malvezzi saniert und stellt als Nachfolge-Einrichtung des Deutsche Guggenheim nicht nur Werke aus der Sammlung der Deutschen Bank aus, sondern versteht sich auch als Plattform für kulturelle Erfahrungen. Die Fassade im Rokokostil zeigt traditionelle Bezüge, im Inneren aber ist alles auf dem modernsten Stand; so möge das PalaisPopulaire sinnbildlich auch für eine neue Unternehmensphilosophie stehen.
Bei der Eröffnungsveranstaltung konnte sich das kunstinteressierte Publikum ein Bild davon machen, dass der ehemalige DDR-Kitsch einer modernen, noch recht nüchternen Galerieatmosphäre gewichen ist. Immerhin lenkt das die Aufmerksamkeit auf die Kunst. Gleich im Eingangsbereich beeindruckt die Schweizer Künstlerin Zilla Leutenegger mit ihrer poetischen Rauminstallation Moon Diver, einer surreal anmutenden Kombination aus großformatiger Wandzeichnung (Kran) und einer Videoinstallation (Mond am Haken in wechselnden Farben), die in der Rotunde über zwei Stockwerke inszeniert wird. ©Fotos: MBS
Bild oben: Moon Diver, 2015 ©Zilla Leutenegger @DB Collection. Wandzeichnung, Videoinstallation
Bild unten links: Biennale 76, 1976 ©Jörg Immendorff @DB Collection. Gouache, Acryl, Deckweiß, Aquarell auf Papier


Rund 300 Werke etablierter Künstler wie Gerhard Richter, Bruce Nauman, Andy Warhol, Maria Eichhorn, Sigmar Polke und Katharina Grosse werden mit spannenden Neuentdeckungen kombiniert.
Sie alle bedienen sich in vielfältiger Weise des Materials Papier, der genaue Blick auf feine Arbeitstechniken lohnt sich. Dass Arbeiten aus Papier diese besondere Beachtung verdienen, zeigt auch der Erfolg der Paper Positions.
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Bild oben links: Lohe, 1994 ©Neo Rauch @DB Collection. Öl auf Bütten
Im Heimatland des einstigen Global Players der Öffentlichkeit den Eindruck eines Neubeginns zu vermitteln, ist dringend geboten. Denn seit kurzem ist die deutsche Bank nicht mehr im Euro Stoxx 50 vertreten und wird von einem Sonderbeauftragten der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) hinsichtlich ihrer Maßnahmen zur Prävention von Geldwäsche und der Finanzierung Krimineller überwacht.
Bild oben rechts: Die Künstlerin Bettina Pousttchi überzeugte in rot-schwarz-kariert.
Da sollte das durchaus gelungene Kulturkonzept des PalaisPopulaire nicht nur der CSR dienen, sondern auch nach außen spiegeln, dass sich das Unternehmen nun wirklich neu aufstellen möchte. Manch vermögende Bankkunde guckt sich sicher gerne die schön kuratierten Ausstellungen an, legt sein Geld aber inzwischen lieber woanders an, da der Ruf der ehemaligen deutschen Vorzeigebank durch die Skandale empfindlich gelitten hat.
Bild oben: Orange Pollen, 2016 ©Los Carpinteros @DB Collection. Aquarell auf Papier
The World on Paper verdeutlicht, dass die Deutsche Bank Collection mit ihren 55.000 Werken nicht nur mit dieser Ausstellung, sondern wohl auch nächstes Jahr dann mit Skulpturen aus der Sammlung der Tate London die Kunstwelt Berlins bereichern kann.


Bild oben rechts: Hund, 1965 ©Gerhard Richter @DB Collection. Siebdruck auf Karton, überarbeitet
Bild unten: Popular View, 2009 ©Lada Nakonechna @DB Collection. Bleistift auf Transferdruck
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Bild oben links: War Bonnet Indian, 1986 ©Andy Warhol @DB Collection. Graphit auf Papier
Die Ausstellung The World on Paper läuft noch bis zum 7.01.2019. Jeden Montag ist der Eintritt frei, sonst kostet es 9€.
Bild oben rechts: Untitled (Draperies) 1965 ©Bruce Nauman @DB Collection. Kohle auf Papier
Das Video1 zeigt Impressionen von der Ausstellung und der Eröffnungsveranstaltung:
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